SPD und CDU begraben Schauspielschule
Clara Herrmann, haushaltspolitische Sprecherin, sagt zum Antrag der Koalitionsfraktionen im Hauptausschuss, den Zentralstandort der Ernst-Busch-Schauspielschule zu streichen:
SPD und CDU haben heute im Hauptausschuss den Neubau der Schauspielschule Ernst-Busch an der Chausseestraße begraben, obwohl nach jahrelanger Debatte endlich der passende Ort gefunden war. Das ist ein schwerer Fehler der Regierungskoalition.
Die Koalitionsfraktionen beantragen die komplette Streichung der Baumaßnahme aus dem Haushalt 2012/2013 und wollen lediglich jährliche Planungsgelder für die Sanierung der vier bisherigen Standorte einstellen.
Nach unzähligen Standort- und Kostenuntersuchungen eine abrupte Kehrtwende zu vollziehen, ist eine Zumutung für die renommierte Schauspielschule. Es ist ein Skandal, dass SPD und CDU der Hochschule für Schauspielkunst nun den schon seit Jahren geplanten Neubau an einem zentralen Standort versagen.
Es ist aus Sicht der Grünen Fraktion unredlich, der Schauspielschule den Vorwurf der Kostensteigerungen der Baumaßnahme zu machen. Die Bauplanung liegt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die Schauspielschule selbst hat bereits durch Einschränkungen Einsparmöglichkeiten am Neubau vorgeschlagen.
Für die bisherige Planung sind schon etwa 4 Millionen Euro ausgegeben worden. Die Koalitionsfraktionen gehen davon aus, dass eine Sanierung der vier Standorte für 20 Millionen Euro möglich ist. Dies ist eine unrealistische Einschätzung. Zudem ist eine Sanierung bei laufendem Betrieb nicht machbar.
Politik muss verlässlich sein und zu ihrem Wort stehen. Darauf haben alle Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch – und das gilt auch und besonders für die Politik der rot-schwarzen Koalition. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich deshalb weiterhin für den zentralen Standort der Schauspielschule Ernst Busch am Standort Chausseestraße ein.